Samstag, 1. Mai 2010

Armin König: Wir wollen in Illingen nachhaltig erfolgreich sein

Illingen ist jüngstes Mitglied der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WFG. Über aktuelle Projekte sprach WFG-Geschäftsführer Klaus Häusler mit Bürgermeister Armin König.

• Beginnen wir mit dem Projekt Illingen 2030 – wie ist der aktuelle Stand dieses wichtigen Zukunftsprojektes?


Die Bestandsaufnahme ist abgeschlossen, mit Leerstandsmanagement haben wir die Zahl leerstehender Wohnhäuser in drei Jahren um zwei Drittel gesenkt. Das wird bundesweit als Erfolg gesehen. Wir sind zu Fachtagungen der hessischen Staatskanzlei, der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaft und der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement eingeladen, um unser Projekt vorzustellen. Wir haben ein Kinderhaus in Hüttigweiler gebaut, wo von der Krippe über Kindergärten bis zur Grundschulbetreuung alles unter einem Dach angeboten wird. Jetzt forcieren wir die interkommunale Zusammenarbeit und das Energiemanagement. Außerdem erstellen wir einen Masterplan für die wichtigsten Aufgaben der Zukunft, um Einzelhandel, Versorgung und Infrastruktur fit zu machen. Wir wollen nachhaltig erfolgreich sein – trotz Demographie. Kräfte bündeln heißt das Motto.

• Sie haben vor kurzem eine Broschüre der Gemeinde Illingen zum Thema Erholungsort und Tourismus vorgestellt. Welche Impulse erwarten sie als Bürgermeister aus diesem Bereich für die Kommune?

Wir haben eine tolle Landschaft, Natur, Kultur und gute Architektur prägen Illingen im Herzen des Illtals. Ich erhoffe mir hier neue Chancen. Davon würde dann auch die Gastronomie profitieren. Die Broschüre ist toll geworden – die schönste, die wir je hatten.

• Gibt es Neues in Sachen Höll-Gelände?
Die Arbeitsgruppe Höll hat mit den Investoren ein schlüssiges Konzept erarbeitet. Außerdem haben Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Vereinen mit Andrea Hartz, Hugo Kern und Thomas Hepp den Entwurf Ortskonzepts für die City diskutiert und erarbeitet, damit’s keine Brüche gibt zwischen Höll-Entwicklung und Ortssanierung. Jetzt geht’s ans Eingemachte: Ist das zu finanzieren – und wer zahlt wo wieviel? Das wird jetzt spannend.

Montag, 26. April 2010

Zusammenrücken

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Gemeinden sind die wichtigste Ebene des Staates. Nirgendwo sonst ist Politik greifbarer, nirgendwo sonst kann man so viel gestalten, nirgendwo sonst haben auch die Bürger so viele Möglichkeiten, sich einzubringen. Wir in Illingen haben über all die Jahre bewiesen, dass wir in der Lage sind, trotz aller Widrigkeiten zu gestalten und nicht nur zu verwalten.

Unsere Baustellen zeigen, dass wir aktiv sind – dank guter Vorarbeit und dank der Konjunkturprogramme. Was noch aussteht, ist der Zuwendungsbescheid für die Sanierung der Sport- und Kulturhalle Uchtelfangen, aber nachdem Landtagsvizepräsident Karl-Josef Jochem in der letzten Woche mit der Ministerin und dem Staatssekretär gesprochen hat, sollten in den nächsten drei Wochen auch die Zusage zum vorzeitigen Baubeginn und der Zuschussbescheid eintreffen. Die Handballfreunde von Uchtelfangen waren über die Verzögerung gar nicht so unglücklich, denn so konnten sie doch noch ihre Tropical Sound Party an gewohnter Stelle veranstalten. Die nächste Handballsaison kann nun Ortsteil übergreifend geplant werden. Die Sportler werden zusammenrücken. Das gilt auch für die Sportler in Hüttigweiler, die in der Schulturnhalle ihr Domizil haben. Die müssen für eine Weile nach Hirzweiler und Welschbach ausweichen, weil die Schulturnhalle saniert wird, und das ist am größten Grundschulstandort der Gemeinde auch notwendig. Der Bauhof hat Geräte transportiert, bei der Gelegenheit wurden auch Alt-Geräte aussortiert, die nicht mehr zu gebrauchen waren oder die Sicherheitsmängel aufweisen. Auch in Hirzweiler und Welschbach müssen die Sportler jetzt zusammenrücken und Rücksicht üben. Für sie ist dies kein Problem. Wir könnten also sehr zufrieden sein.

Ich mache mir aber große Sorgen über das, was kommt. Zum ersten Mal habe ich Zweifel, ob wir in Zukunft in der Kommune und den Kommunen noch gestalten können. Derzeit werden überall die Gemeindehaushalte verabschiedet, und überall ist die Lage dramatisch. Das gilt auch in Illingen, wo der Haushalt am 10. Mai verabschiedet werden soll. Nie zuvor hatten wir solche dramatischen Steuereinbrüche. Uns fehlen Millionen an Einkommens- und Gewerbesteuer, gleichzeitig steigt die Kreisumlage extrem. Selbst wenn die Wirtschaft jetzt anspringt, wird es lange dauern, bis die gerissenen Löcher wieder gestopft sind. Steuersenkungen? Wie soll das funktionieren, wenn man das Einmaleins nicht außer Kraft setzt? Natürlich werden wir nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir kooperieren, wir sanieren, wir sparen Energie, wir machen Abläufe effizienter. Aber grundsätzlich lösbar sind die Probleme erst dann, wenn die Gemeinden als wichtigste Ebene des Staates wieder so ausgestattet werden, dass die Daseinsvorsorge gesichert ist. Man soll die Hoffnung nie aufgeben.

In der Hoffnung auf schönes Maiwetter, blühende Landschaft, wachsende Wirtschaft und sprießende Einnahmen wünsche ich Ihnen eine gute Woche
Ihr Bürgermeister Armin König

Dienstag, 16. Februar 2010

Dank an alle Helferinnen und Helfer des Rosenmontagszugs

Guten Morgen an alle,

ich möchte mich ganz herzlich bei allen Helferinnen und Helfern des Rosenmontags bedanken – ob auf dem Bauhof, in der Verwaltung oder in der Illipse. Es war ein großartiger Rosenmontagszug und ein Super-Fest in der Illipse. Wir haben mit diesem Rosenmontag nicht nur die Gemeinde bestens repräsentiert, sondern auch Wirtschaftsförderung in großem Umfang realisiert. Der wirtschaftliche Effekt dieses Rosenmontags dürfte in die zehntausende Euro gehen.

Das wäre nicht möglich ohne Ihr tolles Engagement.

Die Herzlichkeit hat auch viele Auswärtige überzeugt, ich bin sehr oft angesprochen und gelobt worden. Dieses Lob gebe ich mit Vergnügen weiter.
Sagt es auch all denen, die keine email-Adresse haben oder von denen ich keine Mailadresse habe.

Es war toll, danke noch einmal.

Ihr und euer Bürgermeister Armin König

Sonntag, 14. Februar 2010

Illingen aktiv und buergernah

Bericht des Bürgermeister in der Gemeinderatssitzung am 4. Februar 2010

Dank an Bauhof und Feuerwehr

Der Winter hatte uns in den letzten Tagen und Wochen voll im Griff, und ich will zunächst die Gelegenheit nutzen, den Mitarbeitern des Bauhofs zu danken, die in diesen Wochen Tag und Nacht im Einsatz sind, um im härtesten Winter der letzten 30 Jahre Straßen zu räumen und die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Vielen Dank an Bernhard Schmidt und sein Team. Das ist wirklich super.

Gleichzeitig danke ich der Freiwilligen Feuerwehr, die in den letzten Tagen mit ihren Löschbezirken im Einsatz war, um Schneelasten zu sichern oder zu beseitigen und den Weg frei zu räumen, auch im Nachbarschaftseinsatz für Marpingen. Auch der Feuerwehr ein herzliches Dankeschön.

Das zeigt, dass wir eine Gemeinde sind, in der die Profis und die Ehrenamtlichen mit großem Engagement Hand in Hand arbeiten und für die Menschen in Illingen da sind.


















Integrationspreis des Saarlandes für Illingen
Am letzten Freitag ist die Gemeinde Illingen im Wirtschaftsministerium in Saarbrücken mit dem Integrationspreis 2009/2010 des Saarlandes ausgezeichnet worden – zusammen mit der Firma Manuel Jungmann und der Firma Philipp Goffing.

Bürgermeister Armin König, daneben Sozialministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, Elke Schleppi, Berthold Naumann (VdK), Helma Wagner, Hans Krass (VdK).

Sozialministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die mit jeweils 1500 Euro dotierten Preise persönlich überreicht. Sie sagte: „Die Preisträger haben sich in besonderem Maße für die berufliche Integration schwerbehinderter Menschen engagiert, was Dank und Anerkennung verdient.“ Sie lobte die „überdurchschnittlichen Leistungen“ der Gewinner. Die Gemeinde Illingen verfügt seit Jahren über eine konstant hohe Beschäftigungsquote für schwer behinderte Menschen. Bereits im Jahre 2005 hat die Gemeinde Illingen mit dem Abschluss einer Integrationsvereinbarung als erste Kommune im Saarland eine Vorbildfunktion übernommen. Im Rahmen der Umsetzung dieser Vereinbarung wurde ein Aktionsprogramm „Integration in Illingen“, welches als Leitbild für die gesamte Gemeinde bezeichnet werden kann, aufgelegt.

Vorgeschlagen wurde die Gemeinde vom Sozialverband VdK. Deshalb gehörten auch Helma Wagner, Hans Krass und Berthold Naumann zur Illinger Delegation.

Wir sind aktiv.
Wir sind bürgernah.
Und wir sind kooperativ.

Wasser-Kooperation mit Uni und Illrenaturierung
Es ist nicht die einzige erfolgreiche Kooperation, die besteht. So haben wir hier in Illingen im Rahmen der Illrenaturierung einen Kooperationsvertrag mit der Universität des Saarlandes abgeschlossen. Im Gegensatz zu den bisherigen Stichproben durch das Landesinstitut für Umweltschutz werden Ill und Theel von uns an mehreren Punkten permanent überwacht. So sind Veränderungen der Wassergüte ständig zu verfolgen. Im Blick haben die Wasserwächter vor allem Kanäle und Kläranlagen und die Landwirtschaft mit ihren natürlichen und chemischen Düngemitteln.

Unser Ziel ist es, bis 2015 die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen. Das ist im Sinne der Lebensgemeinschaften am und im Wasser und im Sinne der Menschen.
Neu bei dieser Kooperation sind Tholey und Lebach. Immerhin hat uns diese Kooperation einen Förderbescheid des Landes in Höhe von 2,5 Millionen Euro beschert. Außerdem ist dies ein Beispiel für Wissenstransfer. Die Kooperation mit der Saar-Uni ist ei zukunftsweisender Schritt. Kooperationspartner sind die Professoren Beck und Kubiniok von der Fachrichtung Anorganische und Analytische Chemie und der Fachrichtung Physische Geografie und Umweltforschung.

Kooperativ gearbeitet wird auch im Zweckverband Gaswerk Illingen, wo wir momentan eine Strategie zur klimafreundlichen Energieversorgung von Illingen, Merchweiler und Göttelborn erstellen.

Und schließlich sind wir dabei in der Illrenaturierung das Regionalmanagement aufzubauen, auch hier spielt das Thema Klima eine wichtige Rolle.

Wir sind aktiv.
Wir sind bürgernah.
Und wir sind kooperativ.


City-Entwicklung Illingen: Gute Planung für das Höll-Gelände 
Das gilt umso mehr für das Thema der City-Entwicklung auf dem alten Höll-Gelände. Seit nunmehr einem Jahr arbeiten wir intensiv zusammen, und ich bin der Auffassung, dass diese Zusammenarbeit Früchte getragen hat und dass sie auch weiterhin Früchte trägt.




Es gibt dabei keine Geheimniskrämerei. Ergebnisse wurden gemeinsam erarbeitet, Ergebnisse wurden gemeinsam getragen. Auf Wunsch der Landesregierung haben wir uns bereiterklärt, ein teilräumliches Konzept zu erstellen, um Cityentwicklung und Höllentwicklung miteinander zu verzahnen.

Es ist alles im Zeitplan.

Am 11. Dezember hat der Gemeinderat der Erstellung eines „Gemeindeentwicklungskonzepts“ (Geko) zugestimmt, am 6. Januar haben die Planer ein Angebot vorgelegt, eine Woche später, am 14. Januar, haben wir in einer Besprechung mit den Planern dieses Angebot angenommen, wie es der Rat empfohlen hatte. Gleichzeitig haben wir die Vorgehensweise für die Verzahnung zwischen Geko und Höll-Entwicklung festgelegt. Eine Woche später, am 20. Januar, haben wir den offiziellen Vermerk mit Fahrplan und Zusammensetzung der Workshops endabgestimmt und der Landesplanung vorgelegt. Am 21. und 22. Januar, also ein bis zwei Tage später, haben wir die Fraktionsvorsitzenden über die weitere Vorgehensweise informiert. Am 26. Januar hat sich die Landesplanung grundsätzlich positiv geäußert, aber noch Wünsche angemeldet, insbesondere was die Einbeziehung von Frauen im Sinne einer Gender-Planung angeht, in der letzten Woche erfolgte die Einladung zur Gemeinderatssitzung mit den Alternativvorschlägen zur Workshopgruppe. Gleichzeitig sind wir in ständigem Kontakt zu de Planern, um eine rasche Fertigstellung des Entwurfs für ein teilräumliches Konzept abzustimmen. An Aschermittwoch wird ein Abstimmungsgespräch auf der Spitzenebene in Saarbrücken erfolgen.

Seit dem 11. Dezember arbeiten wir also pausenlos an der Vorbereitung des teilräumlichen Konzepts , das Voraussetzung für die Zuschussgewährung durch das Land ist. Gleichzeitig haben wir in intensiven internen Diskussionen die finanziellen Voraussetzungen für eine haushaltsmäßige Absicherung des Projekts geschaffen.

Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, und wir arbeiten unsere Agenda weiterhin Punkt für Punkt ab. Wir machen dies unaufgeregt und systematisch, weil dabei die besten Ergebnisse ’rauskommen.

Das weiß der Investor. Dennis Rossing hat dies in einer der letzten Sitzungen auch ausdrücklich gewürdigt – und uns dafür gelobt, dass wir uns für eine Lösung eingesetzt haben, die besser ist als die ursprünglich vorgelegte. Für dieses Lob will ich mich an dieser Stelle auch noch mal öffentlich bedanken.

Wir wollen den Erfolg. Roleg will den Erfolg.

Die äußeren Bedingungen sind schwierig, das weiß jeder. Aber wir haben nie gejammert. Wir waren immer eine Gemeinde, die auch in schwierigen Zeiten Akzente gesetzt hat, die antizyklisch investiert hat. Das müssen wir auch diesmal tun. Und ich glaube, das will der Investor, das will die Gemeinde, und ich bin sicher, dass es auch die Firma Höll will.

Und weil wir in dieser Frage alle in einem Boot sitzen, kann ich nur jedem empfehlen, aktiv für eine gute Lösung zu arbeiten. Letztlich sind wir in einem PPP-Projekt alle aufeinander angewiesen, die öffentliche Hand und die Privaten.

Wir sind nicht die Investoren. Wir haben das Gelände nicht. Wir haben das Geld nicht, um dort ein Einkaufs- und Wohnzentrum zu bauen. Wir haben die Ressourcen nicht, um dort selbst ein Millionenprojekt zu stemmen. Deshalb tun wir das, was wir tun:

Transparent und bürgernah planen, Eigenmittel bereitstellen, Ziele formulieren, Baurecht schaffen. Das ist unser Job, und den machen wir gut, weil wir engagiert und gut vernetzt sind.

Es gibt aber auch Probleme, und darauf wollen wir heute auch klar und deutlich hinweisen. Es sind externe Faktoren und gemeinde-interne Hindernisse.


Reha-Klinik sichern
Ich will mit einem Problem beginnen, mit dem wir durch Pressemeldungen konfrontiert worden sind.

Am 27. Januar war in der Saarbrücker Zeitung zu lesen: „Kliniken im Hochwald vor dem Aus?“ Im ersten Absatz stand: „Marienhaus GmbH und Cusanus Trägergesellschaft (CTT) betreiben mehrere Krankenhäuser im Hochwald. Um zu sparen, sollen diese als Hochwald-Verbund zusammengefasst werden. Die Kommunen fürchten Klinik-Schließungen.“

Es geht dabei um die Akutversorgung.

Als Mitglieder Gesundheitsregion Saar wissen wir, dass die Akutversorgung im Krankenhausbereich in der Diskussion ist. Das ist nicht neu. Es ist auch seit langem bekannt, dass sich die CTT und die Marienhaus GmbH mit Optimierungen befassen. Dieser Prozess läuft seit zwei Jahren. Nach Gesprächen der Träger mit den betroffenen Krankenhaus-Standorten kam es zu einer öffentlichen Diskussion in diesen Gemeinden – und dabei ist auch das Thema der Reha-Versorgung wieder aufgeflammt.

Ich habe mit CTT-Geschäftsführer Thomas Thiel telefoniert, ich habe ihn gebeten, die Fraktionen persönlich zu informieren. Er hatte sich kurzfristig bereiterklärt, sich mit uns an einen Tisch zu setzen, und weil er am Dienstag zu Vorstellungsgesprächen in Illingen war, sollte an diesem Abend ein Gespräch stattfinden. Er ist dann leider kurzfristig wegen der Wetterlage abgesagt worden, weil zwei der Beteiligten nach Trier bzw. in die Eifel fahren mussten. Das ändert nichts daran, dass wir erwarten, dass die Vertreter von CTT und Marienhaus GmbH hier Rede und Antwort stehen.

Herr Thiel hat – wie schon bei unserem letzten Gespräch – erklärt: „Die Diskussion betrifft ausschließlich die Akut-Versorgung. Das hat nichts mit dem Reha-Thema zu tun“. Die Rehabilitation sei zwar integrativer Bestandteil des Unternehmens, aber es gebe in dieser Frage keinen neuen Stand. Konzepte seien erst in der Entwicklung.

Deshalb habe ich zugestimmt, dass wir unser Gespräch mit den Fraktionen verschieben. Darüber habe ich beide Kooperationen im Rat telefonisch informiert. Wir werden den Termin in Kürze nachholen, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Lange warten wollen wir allerdings nicht.

Die Illinger Position ist bekannt. Wir wollen den Standort Illingen dauerhaft erhalten. An dieser, unserer Position gibt es nichts zu rütteln.

Die ctt-Klinik in Illingen genießt einen sehr guten Ruf. Sie hat sich trotz harter Konkurrenz und mehrerer Gesundheitsreformen behauptet – vor allem dank großer Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch dank deren Bereitschaft, finanzielle Opfer zu bringen und damit außerordentlich große Verantwortung zu tragen. Dieser große Einsatz lohnt sich auch weiterhin. Die hervorragende Lage Illingens im Herzen des Saarlandes mit günstiger Anbindung an das Autobahn- und Schienennetz ist für Patienten, Angehörige und Klinikpersonal ein großer Vorteil. Der Bahnhof Illingen als Knotenpunkt spielt in einem klimafreundlichen Entwicklungsrahmen eine zunehmend wichtige Rolle. Die Bedeutung des Gesundheitswesens – insbesondere der Rehabilitation, der Nachsorge und der Pflege, wird im demographischen Wandel noch wachsen, wie die Studie Illingen 2030 belegt. Demnach kann das Gesundheitswesen in einer alternden Gesellschaft von einem Kostenfaktor zu Schlüsselbranche werden. Das gilt auch regional. Und deshalb kämpfen wir für Illingen. Wir tun alles, um den Reha- und Gesundheitsstandort Illingen dauerhaft zu sichern.

Ich kann nur empfehlen, dass wir diese Position mit einem möglichst einmütigen Votum zur Resolution unterstützen.

Und diese Position lässt sich auf zwei Sätze zusammenfassen: Wir wollen den Standort Illingen dauerhaft erhalten. An dieser, unserer Position gibt es nichts zu rütteln.


Gewerbeverein und Veranstaltungen
Zu berichten ist schließlich, dass wir ein erstes Kennenlern-Gespräch mit dem neuen Vorstand des Verkehrs- und Gewerbevereins Illingen geführt haben, in dem wir überein gekommen sind, uns gegenseitig zu unterstützen.

Wir haben die Gewerbetreibenden immer unterstützt. Das war ja der Grund, warum für Marketing-Aktivitäten wie den Mondscheinmarkt, die Illuminale, den Illtaler und den Viehmarkt gestartet haben.















Mit dem Illtaler sind inzwischen fast 500.000 Euro umgesetzt worden – mit steigender Tendenz.

Wir liegen inzwischen bei einem Umsatz von rund 125.000 Euro im Jahr – das ist die bisher effektivste und effizienteste Form lokaler Wirtschaftsförderung. Das Prinzip ist ganz einfach und bürgernah. Der Illtaler ist Regionalwährung. Jeder Gutschein kann bei einem der mehr als 100 beteiligten Geschäfte i Illingen eingelöst werden. Das hilft denen, die Gutscheine verschenken, und es hilft unseren Geschäftsinhabern.


Der Illtaler war ebenso unsere Idee wie die Neuauflage des Rosenmontagszugs und der Viehmarkt. Und weil ich für klare Verhältnisse bin, habe ich den VGV darüber informiert, dass es bis heute keine Aussage und keine Finanzierungszusage der neuen Mehrheit zum Viehmarkt gibt und dass es praktisch nicht möglich sei, innerhalb von drei Monaten eine Veranstaltung durchzuführen, die mit keinem Wurstmarkt und keinem Burg- und Weiherfest zu vergleichen ist. Die ist nur in monatelanger Organisationsarbeit zu gewährleisten, weil es dort, wo es um die Ausstellung von Tieren geht, eine Vielzahl von Auflagen, Prüfungen und Aufwendungen gibt, die jetzt niemand mehr leisten kann, weil wir ordentliche Arbeit machen und nicht – wie der Saarländer sagt „knaube“.

Mit Annette Ladewig und Doris Mittermüller haben wir zwei Organisatorinnen, die bei allen Viehmärkten super Arbeit geleistet haben. Und mit dem Bauhof haben wir ein Team, das die praktischen Voraussetzungen dafür geschaffen hat, dass alles läuft. Das waren über 20.000 Euro Eigenleistung, die wir mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingebracht haben. Und weil sich dies bewährt hat, wollen wir an dieser Form festhalten – mit ordentlichem Vorlauf und guter Kooperation und vernünftiger Finanzierung. Genau darüber habe ich den neuen Vorstand des VGV informiert, weil auch das eine Frage der Fairness und der Kooperation ist

Außerdem habe ich auf einen weiteren, neuen Schwerpunkt hingewiesen: Und der heißt Eröffnung und Volksfest beim Themenweg Hirzweiler und der Käserei im Juni 2010. Wir haben den SR als Kooperationspartner gewonnen, wir haben mit Petra Fries eine private Kooperationspartnerin, und wir werden auch diese Veranstaltung mit großem Einsatz und großer Akribie vorbereiten, weil wir einen Erfolg dieses Projekts wollen.

Wer den Viehmarkt weiterhin will – und ich höre ja, dass jetzt plötzlich viele ihn wollen -, der muss jetzt sagen was er will: Viehmarkt jährlich oder im Zweijahres-Rhythmus, Viehmarkt als Magnet oder kein Viehmarkt. Dazu brauchen wir auch eine Finanzierung. Und auch dazu haben Sie mit einem Grundsatzbeschluss Gelegenheit.

Samstag, 23. Januar 2010

Illinger Rekord-Rosenmontagszug einer der größten und schönsten im Land




23 Motivwagen von der Arche bis zum Knallerbsen-Narrenschiff – Über 70 Gruppen - Erstmals mit echt alemannischer Guggemusi

„Wir haben die 70 geknackt!“ Gabi Steuer strahlt, als Martin Schreiner und Bernhard Bauer noch weitere Gruppen melden. Mehr als 70 Wagen, Fuß- und Musikgruppen werden am Rosenmontag durch die Illinger Straßen ziehen. Auf das neue Rekordergebnis ist die ganze Rosenmontags-AG mit Zugchefin Gabi Steuer stolz. Beim Pressetermin sind außerdem der stellvertretende Ortsvorsteher Joachim Fuchs, Rosel Resch, Alois Bäumchen, Andreas Bost (DRK), Irene Cerwinski (Burgnarren), Bürgermeister Armin König, Ulrike Finkler, Klaus Schlicker, Tobias Wahl (alle Knallerbsen) und Hans Bastian (AG) mit im Boot. Sie stellen übereinstimmend fest, dass ein solcher Riesengaudiwurm nur im Teamwork zu bändigen ist. In nur sieben Jahren hat sich die Zahl der Gruppen von 36 auf 72 verdoppelt. „Weil wir ein tolles Team sind“, erläutert Irene Cerwinski. „Und weil Gabi Steuer eine tolle Organisatorin ist, die prima motivieren kann“, meint Armin König. König und Steuer haben den Zug 2003 nach fast 20jähriger Pause wieder auf die Beine gestellt - anstelle einer Rathauserstürmung, die nur einige hundert Menschen hinter dem Ofen hervorlockte. Inzwischen kommen über 10.000 Besucher zum kilometerlangen Rosenmontag nach Illingen und Gennweiler. Als ein wichtiges Stück Heimatkultur sieht nicht nur Ischel-Ehrenpräsident Rudi Marx den Illinger Rosenmontagszug und die Fastnacht.

Mindestens 700 Teilnehmer werden beim Zug mitmachen. „Das Tolle ist, dass von den Schulen bis zu den Senioren alle Altersgruppen mit von der Partie sind“, stellt Gabi Steuer erfreut fest. So kommen allein die Wustweiler „mit mindestens 100 Karnevalisten von 5 bis 82 Jahren“, berichtet Bernhard Bauer von den „Ischele“, die in diesen närrischen Tagen 4 x 11 Jahre feiern. Zum ersten Mal ist eine echt badische Guggemusi im Illinger Rosenmontagszug: die „Schachdlbachkracha“ aus Rastatt bei Karlruhe kommen mit einem ganzen Bus und werden anschließend im Pfarrsaal von Irene Cerwinski und den Burgnarren mit einem Frühstück versorgt.

Inspiriert von der Neujahrsrede Armin Königs wird zurzeit fleißig an einer Arche gesägt und gehämmert. Wobei weitere Informationen darüber zunächst noch streng geheim sind. 23 Motivwagen sind in Arbeit, die einen mit politischem Touch, andere mit Lokalkolorit. „Der Zug wird immer schöner und besser“, stellt „Eichert“ Martin Schreiner fest, einer der Pioniere des 2003 wieder gestarteten Illinger Rosenmontags, der in den ersten Jahren zu den Fahrern des Elfer-Rads gehörte. Dass so viele Motivwagen dem Illinger Gaudiwurm Profil geben, ist für die Zuschauer sehr attraktiv, findet Hans Bastian, der ebenfalls zu den „Taufpaten“ des Zugs 203 gehörte und jedes Jahr mit Begeisterung mitmacht.

Auch die über 40 Fußgruppen sind sehr attraktiv. Mit „superschönen Kostümen“ beteiligt sich eine Barockgruppe aus Uchtelfangen am Zug. Stark vertreten ist die Jugend: Neben den jungen Narren aus den Vereinen sind auch die Aktion Palca, das JUZ und Schulgruppen vertreten, so dass auch die Zukunft des Illinger Rosenmontagszugs gesichert ist, wie Ali Bäumchen von der AG erleichtert bemerkt. Unterstützt werden die Jugendgruppen vom Gaswerk Illingen und vom Bürgermeister. Schließlich müssen nicht nur Kostüme genäht werden, sondern auch Bonbons als Wurfmaterial gekauft werden.

Es beim Illinger Rosenmontagszug neben der Versorgung und der Organisation weitere wichtige Pflichtaufgaben: „Sicherheit wird groß geschrieben“, sagen Andreas Bost vom DRK sowie Wehrführer Markus Volz und sein Feuerwehr-Stellvertreter Sven Haben. 120 freiwillige Helfer sind in Aktion, um den Zug zu sichern. „Das geht alles Hand in Hand“, stellt die stets präsente Gabi Steuer fest. Die Vereine und Privatinitiativen sorgen selbst auch für Sicherheit. Jede Achse eines Wagens wird durch einen Begleiter gesichert.

Neben DRK und Feuerwehr sind auch THW, Polizei und Bauhof in Aktion, um das Großereignis gut über die Bühne zu bringen. Bürgermeister Armin König ist froh, dass es bisher keine Alkoholprobleme gab. Da kann ihm Andreas Bost vom DRK nur beipflichten. „Das ist eine saubere Veranstaltung. Da gibt es keine großen Probleme. Das hängt auch damit zusammen, dass der Zug schon morgens um 10 Uhr startet“. An die über 70 Gruppen geht auch diesmal wieder der Appell, keine hochprozentigen Getränke an Jugendliche zu geben.

Die Illinger Gastronomie ist auf den Massenansturm an Rosenmontag vorbereitet. Die Illinger Cafés und Restaurants sorgen schon vor Zugbeginn dafür, dass Teilnehmer und Besucher fit werden. Auf dem kilometerlangen Weg vom Rathaus über die City und die Poststraße bis Gennweiler und zurück zum Zentrum sorgen Verpflegungsstellen in der Etappe dafür, dass jeder die Strecke schafft.
Während des Zuges wird unter anderem der Hobbyclub der Börrchen Kicker in Gennweiler für Essen und Trinken bestens sorgen. Aber auch die Truppe im Pfarrheim ist für den Ansturm gerüstet. Der Schlusspunkt wird mit der traditionellen Rosenmontagsparty in der Illipse gefeiert, wo die Kultband „Sound 75“ und „DJ Breidti“ einheizen.

Doch die Narren haben die Illipse nicht nur am Rosenmontag fest in der Hand. So finden am 30.1. und am 6.02. die Kappensitzungen der Knallerbsen statt. Für die sechste Teen Star Kappensitzung am 31.1. wurde erstmals ein eigenes Plakat von Kindern selbst entworfen. Tobias Wahl wird auch in diesem Jahr durch das abwechslungsreiche Programm führen. „Ein Kracher“ ist die Knallerbsen Power Party. In diesem Jahr spielen die Blechblosn, Haus- und Hofband des FC Bayern München und des TSV München. Die achtköpfige Band ist Garant für eine freche, urige und vielseitige Show, die am Faasend Samstag mit den besten Hits aus Rock, Pop, Swing und Country für Hochstimmung sorgen werden. Traditionell wird Bürgermeister König die Narren am Fasendsamstag zum Bütten-Dichterwettstreit im Rathaus empfangen.

Meldeschluss für die Beteiligung am Rosenmontagszug ist der 29. Januar (06825-409 102)
Am Freitag werden am Markt Plaketten verkauft, wire jedes Jahr zünftig bei Jagertee und Faasekiechelcher.

Montag, 18. Januar 2010

Illingen eine Topadresse im mittleren Saarland - Erstes Gespräch des neuen VGV-Vorstands mit der Verwaltung

Die Gemeinde Illingen und der neue Vorstand des Verkehrs- und Gewerbevereins VGV wollen intensiv zusammenarbeiten. Sie sehen gute Chancen für gemeinsame Aktivitäten zur Förderung des Einzelhandels und der  Wirtschaft in Illingen. Das ist das Ergebnis eines ersten Treffens zwischen Bürgermeister Armin König und dem VGV-Vorstand unter seinem neuen Vorsitzenden Jarno Kirnberger im Rathaus. "Illingen ist eine Topadresse im mittleren Saarland, und wir wollen, dass dies so bleibt."

Die Stimmung stimmte zwischen dem Wirtschaftförderungs-Team der Verwaltung und dem VGV-Vorstand. "Wir haben gleiche Interessen und sind gleichermaßen engagiert", stellten König und Kirnberger sowie ihre Teams übereinstimmend fest. Es ging um Marketing-Aktivitäten wie den Viehmarkt, den Wurstmarkt und den Illtaler, aber auch um die Situation der Hauptstraße und die Perspektiven in und für Illingen. Dass beide Seiten vor Ideen sprühten und alles tun wollen, um Illingen auch in der derzeitigen Krise fit für die Zukunft zu machen, stimmte alle Teilnehmer optimistisch.

Bürgermeister Armin König äußerte sich erfreut darüber, dass es gelungen sei, parteiübergreifend ein Konzept für das Höll-Gelände zu erstellen. "Wir wollen darüber sehr offen und transparent informieren", erläuterte der Bürgermeister. "Wir waren noch nie so weit". Da jetzt Zuschussfragen auf dem Spiel stehen, muss als Grundlage ein Gemeindeentwicklungskonzept erstellt werden. "Zum Glück können wir auf die Erkenntnisse der Bürgerbeteiligung aus dem Projekt 2030 zurückgreifen. Dadurch kommen wir schneller und sehr viel preiswerter zu Ergebnissen", erläuterte Ludger Wolf. Das Projekt "Illingen 2030" mache sich jetzt bezahlt. Das sieht auch der VGV positiv. Illingen sei dank der Initiativen der Verwaltung und der guten Kooperation mit den Betrieben sehr gut aufgestellt.

Wünsche wurden ebenfalls geäußert. Wie Oliver Bremerich erläuterte, hätte der VGV auch die Veranstaltung des Viehmarkts 2010 sehr begrüßt, da imVorjahr beim Viehmarkt 2009 einer der stärksten verkaufsoffenen Sonntag der jüngsten Vergangenheit zu verzeichnen gewesen wäre. König und Wolf erläuterten, dass im Superwahljahr 2009 wegen des unklaren Meinungsbilds im neuen Gemeinderat nicht klar gewesen sei, ob es eine Mehrheit für den Viehmarkt 2010 gebe. Deshalb habe man entschieden, sich 2010 auf den Themenweg, die Neueröffnung der Hirztaler-Käserei sowie die Top-Veranstaltungen Rosenmontag und Burg- und Weiherfest und Aktionen im Tourismus zu konzentrieren und erst 2011 wieder einen Viehmarkt zu veranstalten. Wie Jarno Kirnberger erläuterte, wird es 2010 auch wieder einen Wurstmarkt geben. Für alle Veranstaltungen vereinbarten die Verwaltung und der VGV eine intensive Zusammenarbeit, auch bei der Werbung. Allgemein gelobt wurden die Weihnachtsbeleuchtung und der Illtaler.

Der neue Vorstand brachte auch neue, kreative Ideen für Veranstaltungen und Marketing sowie Kundenbindung ins Gespräch ein, die von der Verwaltung begeistert aufgenommen wurden.

"Bei so vielen Impulsen sind wir sicher, dass Illingen auch in Zukunft eine Topadresse im mittleren Saarland bleiben wird", stellte König nach dem Treffen fest. Die Chancen für Illingen stehen gut.

Samstag, 16. Januar 2010

Heinz Oliberius - ein Künstler wird wieder entdeckt

von Armin König

Ein Künstler ist neu zu entdecken: Heinz Oliberius.
Er war einer der besten und produktivsten saarländischen Bildhauer. 1968 nahm er seinen Wohnsitz im Saarland, 1968 wurde er Mitglied im Saarländischen Künstlerbund, und seit dieser Zeit war er ständig präsent – mit Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, mit der Aufstellung von Skulpturen im öffentlichen Raum, mit der Gestaltung sakraler Räume. Er war ein Unermüdlicher, ein Künstler, der nicht nur Bewegung gestaltete, sondern selbst in Bewegung war, kraftvoll, vital, ausdrucksstark. Im Künstlerlexikon Saar sind von 1968 bis zum Tod von Heinz Oliberius im Jahr 2001 – also in 33 Jahren – insgesamt rund 50 Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen verzeichnet.
Seine Skulpturen sind Teil der Alltagskultur im Land, seine Altäre, Tabernakel und Altarraumgestaltungen machen aus Kirchen Kunstwerke. Täglich begegnen hunderte Menschen seinen Brunnen, Stelen, Plastiken und gehen achtlos vorbei, den Künstler kennen sie nicht: Heinz Oliberius zählt zu den markantesten, aber nicht zu den bekanntesten Künstlern des Saarlandes. Selbst in seinem einstigen Wahl-Heimatkreis St. Wendel kennen den 2001 gestorbenen Bildhauer und Maler nur Insider. Dabei  war der stille Bildhauer einer der bedeutendsten Künstler des Saarlandes.
Oliberius hat weit über das Saarland hinaus gewirkt. Neue Sezession Darmstadt, Pfalzgalerie Kaiserslautern, Ludwigshafen, Trier, Köln, Düsseldorf, Schweich, Frankfurt, Duisburg, Luxemburg, Barcelona, Forbach, Metz – das sind nur einige der Stationen. Es gab kaum ein Jahr, in dem er nicht an Künstlerbund-Austellungen teilnahm.
Zuletzt waren es die Visionen 2000 – künstlerische Positionen am Beginn des 21. Jahrhunderts.
Nachdem es einige Jahre still um ihn geworden war, hat Margit Oliberius nun dafür gesorgt, dass der Bildhauer eine Art posthumer Renaissance erlebt.
Wir haben uns 2008 zum ersten Mal getroffen.
Margit Oliberius führte mich an den äußersten Rand des Saarlandes, nach Saal, wo sie mir Werke zeigte, die mich tief beeindruckt haben.

An jenem Tag in Saal wusste ich schlagartig, dass ich das Werk eines großen Künstlers vor mir hatte. Es war wie ein Blitzschlag der Erkenntnis, und ich wollte mit meinen bescheidenen Möglichkeiten dazu beitragen, Heinz Oliberius wieder die ihm gebührende Anerkennung zu verschaffen.
Die erste Gelegenheit ergab sich im Januar, als wir in der Illipse die markante schwarze Skulptur König und Königin aufstellen durften. Der Name der Skulptur ist Programm. Anklänge an das königliche Spiel Schach sind ebenso gewollt wie Assoziationen zum Hohen Lied König Salomos aus dem Alten Testament.
Seit dem letzten Herbst  steht eine weitere Skulptur in Illingen im öffentlichen Raum, die Große Stehende - aufgestellt an der Vorburg Burg Kerpen. Neben dem Sandstein der Burg die rostrote Oberfläche einer Skulptur, die Figürliches und Abstraktes gleichermaßen vereint.  Es ist ein Werk der Kontraste. Hier der starre Winkel, dort die geschwungene Linie, hier das Bodenständig-Schwere, perfekt im schweren Material ausgebildet, dort das Spielerische einer androgynen Doppelfigur die das Männliche und das Weibliche zusammenführt.
Es ist ein Schlüsselmotiv von Heinz Oliberius. Das Motiv der Begegnung und Zuwendung von Mann und Frau hat er seit den 1970er Jahren wieder und wieder ausgeführt und variiert. Trennung und Verschmelzung, Individualität und Komplementarität sind zwei Aspekte einer handwerklich perfekten Kunstausführung. 
Er war ein perfekter Handwerker.
In Frankfurt absolvierte er eine Steinmetz- und Ornamenthauerlehre bei Bruno Rohde im Marmor- und Natursteinwerk.  Die Steinmetzlehre weckte sein Interesse am Gestalten und am kreativen bildhauerischen Arbeiten und führt zu dem Entschluss, sich an der Städelschule für die Bildhauerklasse von Hans Mettel zu bewerben, wo er 1959 aufgenommen wurde.
Die in dieser Zeit entstehenden Steh- und Sitzfiguren zeugen von einer Auseinandersetzung mit der Kunst Lehmbrucks und den Kompositionsgedanken Hans von Marées’ und Adolf von Hildebrands. Insbesondere die Tektonisierung im Figurenaufbau und die Reduktion des Figurganzen auf geometrische Grundformen sind für Oliberius von Bedeutung und bilden die Grundlage für sein weiteres Schaffen.

Nach Abschluss seines Studiums arbeitete Oliberius bis 1966 in Frankfurt, bevor er anschließend ins Saarland zog, zunächst nach Neunkirchen und später nach Saal im Kreis St. Wendel.
Seine Skulpturenwiese in Saal war einzigartig. Leider (oder für Illingen  glücklicherweise) mussten die Skulpturen geräumt werden – wegen Nachnutzung.
Nun haben wir im Fellenberg-Museum erneut Gelegenheit, das Werk von Heinz Oliberius kennen zu lernen.
Er ist ein Glücksfall für das Saarland.
Es ist an der Zeit, dass wir ihm (wieder) die gebührende Referenz erweisen.



Literatur:
Bayer, Andreas (2001): Heinz Oliberius – Themen und Motive. In: Museum St. Wendel (2001): Heinz Oliberius Retrospektive.
Förderverein Kunstzentrum Bosener Mühle (1997): Heinz Oliberius. Skulpturen, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen.
König, Armin (2009): Oliberius-Plastik König und Königin neu in der Illipse. Leihgabe von Margit Oliberius an Illingen - Bedeutendes Werk eines großen Saarlandes. In: Illinger Seiten v. 26. Jan. 2009.
König,  Armin (2009): Große Stehende von Heinz Oliberius an der Burg Kerpen in Illingen. Anmerkungen zur Aufstellung von Bürgermeister Armin König. URL: http://arminkoenig.de/blog/archives/325 (Stand: 19.7.2007)
Künstlerlexikon Saar: Oliberius, Heinz. URL: http://www.kuenstlerlexikonsaar.de/personen-a-z/artikel/-/oliberius-heinz/477/  (Stand: 19.7.2009)
Museum St. Wendel (2001): Heinz Oliberius Retrospektive.
Scharwath, Günter (1997): sculptura perennis. In: Förderverein Kunstzentrum Bosener Mühle (1997): Heinz Oliberius. Skupturen, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen.

(c) 2010 Armin König
http://www.arminkoenig.de/Publik/Heinz_Oliberius.pdf